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Als Mitte der 70er Jahre in Wolkersdorf Geborener kam unsereins (aka Generation X) recht bald mit den lokalen Musikgrößen in Berührung. Aber nicht wie mit den Beatles, den Stones, der
Woodstock-Ära, dem Austropop, der Neuen Deutschen Welle, dem Punk usw. usf., sondern hautnah, quasi im Gänsehautabstand. Und einer, der diese Ära ab Mitte der 80er mitgeprägt hat, ist Martin
Berger. Der Motz aus Obersdorf.
Lieder pflastern den musikalischen Werdegang des wohl erfolgreichsten Musicaldarstellers des Weinviertels. Der in Deutschland zum „Musical-Star“ avancierte Martin „Motz“ Berger kehrte nach
vielen erfolgreichen Jahren immer wieder zurück in seine Heimat, um, wie er sagt „das Fürchten zu lernen“. So auch der Titel eines aktuellen Programms.
Beim fest Gosh!Art im Quartier Wolkersdorf am Sonntag, den 6. April, wird er ebenso auftreten wie am Freitag, den 4. Juli, bei „Kultur im Park“ in Kronberg. Seine Rückblicke handeln nicht nur
von musikalischen Höhepunkten, sondern beinhalten auch eine berührende Geschichte über Neuanfang, Durchhaltevermögen und die Suche nach Anerkennung. Die musikalischen Darbietungen reichen von
Musical bis Rock und von Pop bis hin zum Chanson. Er wird reflektieren und referieren, erzählen und vor allem singen.
Eine wichtige Rolle dabei wird gewiss die „Mugl Company“ spielen. Quasi die musikalische und bühnentechnische Grundschule von Motz. Ehe er seine Ausbildung am Konservatorium der Stadt Wien mit
Auszeichnung abschloss und dann auszog, um das Fürchten zu lernen, drückte er mit seiner unvergleichlichen Stimme dem Weinviertel seinen Stempel auf.
Auf allen Musiktheater-Bühnen im deutschsprachigen Raum zu Hause, aber immer noch der Motz aus Obersdorf. Er war unter anderem als Professor Higgins in My Fair Lady, C. Hanratty in Catch Me If
You Can, Kommandant Kashoggi in We Will Rock You und Alt Deuteronimus in Cats zu erleben. Er war Teil der Premierenbesetzung von Les Miserables in Duisburg und stand in Stuttgart als Chris in
Miss Saigon und Graf von Krolock in Tanz der Vampire auf der Bühne. In Wien war er unter anderem als Max Bialystock in The Producers, in Jesus Christ Superstar, in I am from Austria und im
Glöckner von Notre-Dame zu sehen. Und diese Liste an Musicalhäusern und Musical-Produktionen ist sicher unvollständig. Im Weinviertler „Jedamaun“ bewies er seine Vielfältigkeit genauso wie in
Operetten, Opern und im Schauspiel auf der Bühne sowie bei Konzerten als Sänger und Moderator.
Aber auf seine Herkunft hat er niemals vergessen. Weil er zwar weg, aber immer wieder da war – bei Revivals der „Mugl Company“ im Wolkersdorfer Pfarrzentrum, beim Kultursommer Schloss
Wolkersdorf oder bei „Kultur im Park“ in Kronberg.
Motz Berger im Wordrap
Ein Stichwort reicht, um viele Erinnerungen und Emotionen auszulösen. Beginnend mit einem der berührendsten Lieder der Mugl Company, genauer: Nur mit dem Titel eröffnet sich viel von der
Gedankenwelt des „Welt-Obersdorfers“. (kursiv: Antworten und Assoziationen von Martin Berger, Anm.)
Lebenshymne – „Dann steigt die Sunn!“ – ein echter Chris Heller, eine echte Hymne.
„Dann steigt die Sunn…“ – wie a roter Luftballon… (die aufgehende Sonne überm Obersdorfer Tetzenberg, Anm.)
„…im Lebenszug“ – Do sitz ma olle drin!
„...des Leben ziagt vorbei, mochts de Augn auf“ – Mehr als je zuvor!
Vorbild – Mein Vater, nicht in allen, aber in vielen Belangen.
Welt – Derzeit Chaos.
Obersdorf – Schwemm. FREIHEIT!
Weinviertel – Schmetterling (von Ferdinand Altmann Anfang der 90er geschaffen, Anm.), und wenn du früher von der Brünner Straße aus Wien kommend das Hügelland gesehen hast, das
grüne und goldene Wogen der Weingärten und Felder – van Gogh hätte es nicht besser malen können.
Mugl Company – Großartig und immer ein großer Teil von mir. Man darf ja nicht vergessen, dass Austropop in Mundart in den 80ern kein Mainstream war. Aber: Wir wurden dreimal im
Radio gespielt (lacht).
Glück – Familie
Erfolg – Definitionssache
Daheim – Obersdorf, Bahnstraße 13
Bühne – Leben
Backstage – Noch mehr Leben! „Vorne spielt man – und hinten spielt es sich ab!“
Musical – Wüd, sehr wüd…
Rock – Lebensgefühl, Einstellung… fast wie ein Familiengefühl.
Pop – Verschwimmt immer mehr, manchmal sind‘s sogar noch vier Akkorde!
Lampenfieber – UNBEDINGT! Wenn ich keines mehr habe, dann höre ich auf. Wenn es mehr Job als Leidenschaft ist, dann ist etwas Wichtiges verloren gegangen.
Geilster Auftritt? – Ui! In der RheinEnergie-Arena in Köln, sicher 20 Jahre her. Mit den Queen-Legenden Brian May, Roger Taylor zu spielen und dann vor 36.000 zu stehen.
Gänsehaut. Immer noch!
Hawara – rar… über das Leben gesehen auf einer Hand abzuzählen.
Angst – Ich würde normalerweise sagen: hab ich keine! Aber momentan scheint Empathie in der Welt verloren zu gehen, viele sehen das sogar als Ballast…
Hoffnung – Nie aufgeben!
Heimkommen – Hierher! Nach Obersdorf. Ins Weinviertel. Es gibt keine schönere Art des Heimkommens!